notwendige Hilfe

Wir raten dringen davon ab, einen Igel in Eigenregie zu pflegen!

Wir überlegen uns Antworten auf die folgenden Fragen, um die richtige Hilfe gewährleisten zu können.

• Handelt es sich um ein weibliches oder ein männliches Tier? Ein weibliches Tier kann ab Sommer trächtig oder säugend sein. Man muss besonders sorgfältig abwägen.
• Wie alt ist der Igel und welche Jahreszeit haben wir? Anhand des Stachelkleids wird beurteilt, ob es sich um ein adultes Tier oder ein Jungtier handelt und es wird das ungefähre Alter abgeschätzt. Aus dem Alter und der Jahreszeit ergeben sich Kriterien, anhand derer die Hilfsbedürftigkeit des Igels abgeschätzt wird.
• Welche Parasiten hat der Igel? Die meisten Igel haben sowohl äußere als auch innere Parasiten. Die äußeren werden mechanisch oder durch Bäder entfernt. Bei den inneren Parasiten ist besonderes Augenmaß erforderlich: meistens sind die Igel auch untergewichtig und müssen zunehmen. Mit der zunehmenden Menge Nahrung können sich jedoch die Innenparasiten explosionsartig vermehren. Es gehört viel Erfahrung dazu, die richtige Balance zu finden.
• Ist der Igel untergewichtig? Wie lange hungert der Igel vermutlich schon? Ist er dehydriert? Gerade wenn Igel sehr lange ohne oder mit nur sehr wenig Nahrung auskommen mussten, dürfen sie nicht zu viel auf ein Mal zu sich nehmen. Hier kann es zum tödlichen Refeeding Syndrom kommen, das sich erst nach Tagen bemerkbar macht. Wenn wir solche Igel bei uns aufnehmen, ist es fast immer zu spät und die Igel versterben.
• Ist der Igel verletzt? Für die Beurteilung des Zustandes ist es erforderlich, den Igel auszurollen. Häufig sind Füße oder die Seite von Verletzungen betroffen. Besondere Eile ist notwendig, wenn der Igel schon von Fliegeneiern/Maden befallen ist. Diese Igel sind immer Notfälle und müssen schnellstmöglich in fachkundige Hände. Da Igel sich einrollen, wenn man sie anfasst, benötigt man Erfahrung im Handling, um den Igel trotzdem umfänglich untersuchen zu können.